Ich liebe den heiter-amüsanten Schreibstil von Doris Knecht; und sie überrascht mich immer wieder, wie sie als Autorin neue Stoffe und Erzählformen für sich und uns entdeckt. Im neuesten Buch «Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe» lernen wir die Österreicherin von einer sehr persönlichen Seite kennen: Doris Knecht, eine Frau, die auch gut alleine zurecht kommt, zieht – in der Mitte des Lebens – Bilanz; ihre Zwillinge sind flügge und die Wohnung zu gross geworden: Zeit also, sich endlich mal wieder auf die eigenen Bedürfnisse zu besinnen. Mit leisem Humor und einer Prise Melancholie erzählt Doris Knecht von familiären Prägungen im Vorarlberg, erinnert sich an den Umzug aus der Provinz in die Hauptstadt Wien, lässt Studienzeit, Berufskarriere und Muttersein Revue passieren und teilt mit uns die Freude an der wiedergewonnenen Unabhängigkeit. Ein Buch für alle Generationen, das Herz und Kopf anspricht und Mut macht, loszulassen.