Rezitativ – Toni Morrison

Diskussionsdaten:

Do, 07.09.23, 20 Uhr
Mo, 30.10.23, 18 Uhr

Diese grandiose Erzählung der schwarzen Nobelpreisträgerin konfrontiert uns mit eigenen Klischees: verspielt und gnadenlos! Schlicht Weltklasse!
— Luzia Stettler

Hand aufs Herz: Würden Sie von sich selbst auch behaupten, keineswegs rassistisch zu sein. Dann machen Sie den Härtetest: Die Erzählung «Rezitativ» konfrontiert uns nämlich gnadenlos mit unseren Vorurteilen. Toni Morrison macht dies nicht etwa moralinsauer und anklagend, sondern raffiniert und spielerisch: Twyla und Roberta lernen sich im Kinderheim kennen, sagen von sich, sie sähen nebeneinander wie «Salz und Pfeffer», aus und laufen sich im Laufe des Lebens immer mal wieder über den Weg. Uns lässt die Frage nicht mehr los: welche ist denn die Weisse; und welche die Schwarze? Intuitiv suchen wir nach versteckten Hinweisen im Text und stolpern dabei ganz schön über eigene Klischees. So bleiben wir am Schluss etwas ratlos zurück und müssen uns eingestehen: Eigentlich ist es ja völlig egal, ob nun Twyla oder Roberta die Schwarze bzw. die Weisse ist. Und genau an diesen Punkt, wollte uns Toni Morrison, die erste schwarze Literaturnobelpreisträgerin, wohl bringen.
Bild: Logo Luzia Stettler
Hand aufs Herz: Würden Sie von sich selbst auch behaupten, keineswegs rassistisch zu sein. Dann machen Sie den Härtetest: Die Erzählung «Rezitativ» konfrontiert uns nämlich gnadenlos mit unseren Vorurteilen. Toni Morrison macht dies nicht etwa moralinsauer und anklagend, sondern raffiniert und spielerisch: Twyla und Roberta lernen sich im Kinderheim kennen, sagen von sich, sie sähen nebeneinander wie «Salz und Pfeffer», aus und laufen sich im Laufe des Lebens immer mal wieder über den Weg. Uns lässt die Frage nicht mehr los: welche ist denn die Weisse; und welche die Schwarze? Intuitiv suchen wir nach versteckten Hinweisen im Text und stolpern dabei ganz schön über eigene Klischees. So bleiben wir am Schluss etwas ratlos zurück und müssen uns eingestehen: Eigentlich ist es ja völlig egal, ob nun Twyla oder Roberta die Schwarze bzw. die Weisse ist. Und genau an diesen Punkt, wollte uns Toni Morrison, die erste schwarze Literaturnobelpreisträgerin, wohl bringen.
Bild: Logo Luzia Stettler

Diese grandiose Erzählung der schwarzen Nobelpreisträgerin konfrontiert uns mit eigenen Klischees: verspielt und gnadenlos! Schlicht Weltklasse!

— Luzia Stettler