Zur See – Dörte Hansen
Diskussionsdaten:
Mo, 04.09.23, 18 Uhr
Mi, 01.11.23, 20 Uhr
Ein Roman, der unsere Sehnsucht nach Meer und Insel radikal verändert! Kraftvoll, bildstark – eine Wucht!
— Luzia Stettler
Über Jahrhunderte sind die Männer der Familie Sander zur See gefahren; während die Frauen zuhause klaglos die Kinder praktisch alleine gross gezogen haben. Aber auch auf dieser friesischen Insel ist die Zeit nicht stehen geblieben; der Strukturwandel, die Abwanderung und der Massentourismus sorgen für radikale Veränderungen. Unsentimental, klar und präzis hält Dörte Hansen im Roman den einzelnen Figuren einen Spiegel vor und schildert deren Alltag packend, leichtfüssig und immer mal wieder auch mit einem leisen Augenzwinkern. Alle leiden sie auf ihre Weise an Einsamkeit und Verlorenheit, aber wagen es trotzdem nicht, ihren Kummer mit andern zu teilen. Wie Dörte Hansen diese Sprachlosigkeit im Text ausdrückt, ist schlicht und einfach grossartig: Dialoge gibt es wenige; dafür aber hervorragende Schilderungen von Stimmungen zu Land und zu Wasser. Und selbst wenn am Schluss des Romans das Schicksal gnadenlos zuschlägt, mag das alte Wissen den Einheimischen vielleicht auch Trost zu spenden: Die See hat auf diesen Inseln immer das letzte Wort; ihr kann sich letztlich niemand widersetzen.
Über Jahrhunderte sind die Männer der Familie Sander zur See gefahren; während die Frauen zuhause klaglos die Kinder praktisch alleine gross gezogen haben. Aber auch auf dieser friesischen Insel ist die Zeit nicht stehen geblieben; der Strukturwandel, die Abwanderung und der Massentourismus sorgen für radikale Veränderungen. Unsentimental, klar und präzis hält Dörte Hansen im Roman den einzelnen Figuren einen Spiegel vor und schildert deren Alltag packend, leichtfüssig und immer mal wieder auch mit einem leisen Augenzwinkern. Alle leiden sie auf ihre Weise an Einsamkeit und Verlorenheit, aber wagen es trotzdem nicht, ihren Kummer mit andern zu teilen. Wie Dörte Hansen diese Sprachlosigkeit im Text ausdrückt, ist schlicht und einfach grossartig: Dialoge gibt es wenige; dafür aber hervorragende Schilderungen von Stimmungen zu Land und zu Wasser. Und selbst wenn am Schluss des Romans das Schicksal gnadenlos zuschlägt, mag das alte Wissen den Einheimischen vielleicht auch Trost zu spenden: Die See hat auf diesen Inseln immer das letzte Wort; ihr kann sich letztlich niemand widersetzen.